Grabstelle Carl Friedrich Pönisch – der letzte Müller der Mühle Dreiwerden
13. November 2025
Im Herbst 2025 konnte ein historischer Grabstein auf dem Alten Friedhof Mittweida aus seinem Dornröschenschlaf im Efeukleid geweckt werden.
Auf Betreiben der Ur-Urenkelin des dort beigesetzten Müllers Carl Friedrich Pönisch konnten Grabstein und Bepflanzung wieder hergerichtet werden.
Carl Friedrich Pönisch war der letzte Müller der Mühle zu Dreiwerden und verstarb 1910.Die ehemalige Mühle in Dreiwerden im Zschopautal vor den Toren Mittweidas gehörte 1492 zum Besitz der Brüder Schönborn. Im Landessteuerregister wurde sie erstmals 1529 erwähnt. Nach einem Umbau galt die Mühle 1614 als die modernste in der ganzen Umgebung. Es folgten mehrere Pächterwechsel. Friedrich Gotthelf Pönisch übernahm die Mühle im Oktober 1855 als Pächter. Zur Mühle gehörten zu diesem Zeitpunkt auch ein Sägewerk, eine Gastwirtschaft, Fischteiche und eine Landwirtschaft. Nach 14-jähriger Tätigkeit übergab er die Mühle im Jahr 1868 an seinen Sohn Carl Friedrich Pönisch der die Mühle als Pächter bis zum schweren Hochwasser am 31. Juli 1897 weiterbetrieb. Die Mühle stürzte am Nachmittag des 1. August 1897 ein. Die Welle war gebrochen.
Auf dem Grabstein aus Sandstein sind die gebrochene Welle und das Mühlrad sehr gut zu erkennen. Die Inschrift ist durch die Verfärbung des Sandsteins im Lauf der Jahrzehnte nur noch schwer lesbar. Auf einer Tafel neben dem Grabstein ist die Inschrift zu lesen.
Sie lautet:
Alles was gewesen
ist nicht mehr.
Die Mühle ist verschwunden,
Das Rad. Das Wehr.
Alles ist gesunken
Mit ins Grab
mit ihm der seiner Mühle
das Leben gab.

Vielleicht entdecken sie den Grabstein unterhalb der Friedhofskapelle bei einem Spaziergang über den Alten Friedhof. Wir sind sehr dankbar für das Engagement der Familie Weigelt und freuen uns über dieses wiederentdeckte Kleinod auf unserem Friedhof.
Ihre Friedhofverwaltung Mittweida


